Also manchmal ist Jammern einfach ein wunderbares Ventil...ähnlich wie man manchmal auch Dampf ablassen muss, sonst "explodiert" man irgendwann (das ist ne in der Psychologie allgemein anerkannte Tatsache).
Diese ganzen Selbstverbesserungsbücher (und so weit ich es beurteilen kann auch dieses) machen meiner Meinung nach einen entscheidenden Fehler, den machen aber durch die Bank alle: sie glauben, der Mensch sei im Idealzustand ein rein rational agierendes Wesen. Das ist Unsinn - wenn wir das sein wollten, könnten wir uns auch gleich alle auslöschen und durch Roboter ersetzen (oder wahlweise für Trekkies: Vulkanier ). Und weil das Unsinn ist, ist das bedingungslose Anstreben dieses Zustandes ebenfalls Unsinn.
Klar ist es rational betrachtet vollkommen unerheblich, ob ich jammere oder nicht, denn ändern tut sich nix und helfen kann einem in der Regel dann auch keiner, der das nicht schon vorher hätte können. Aber Jammern kann wie gesagt so ne Art Ventil darstellen...um sich über was auszukotzen, was einen grad bedrückt z.B. Nicht selten hilft allein das Auskotzen schon, dass es danach ein bisschen weniger drückt. Man sollte es nur nicht übertreiben und ständig jammern, denn da besteht die Gefahr, dass es zum Selbstzweck wird, dass man sich Probleme "erjammert", die gar nicht so schlimm wären, wenn man sie nicht unterbewusst "schlimm jammern" würde. Ist halt wie mit fast allem: im richtigen Maß gut, im Übermaß schädlich - in zu geringem Maß allerdings auch!