von Gewniver am Do 20 Dez, 2007 09:36
Advent
Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken,
Schneeflöckchen leis herniedersinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.
Und dort vom Fenster her durchbricht
den dunklen Tann ein warmes Licht.
Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
der Förster im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht
hat sich seine Frau umgebracht.
Am Niklasabend muß es sein.
Und als das Rehlein ging zur Ruh´,
das Häslein tat die Augen zu,
jagt sich ne Kugel durch den Kopf
direkt über Kimm und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei-, drei-, viermal die Schnuppernase
und ruhet weiter süß im Dunkeln,
derweil die Sternlein traulich funkeln.
Und in der guten Stube drinnen
da läuft des Frauen Blut von hinnen.
Ohne trauer betrachtet der Förster das Passierte,
Zum bestatten er sie zerlegt.
Voll Sorgfalt legt er Glied auf Glied
behält ein Teil Filet zurück
als festtägliches Bratenstück
und packt zum Schluß, es geht auf vier,
die Reste in Geschenkpapier.
Da tönt es fern wie Silberschellen,
im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist´s, der in so tiefer Nacht
im Schnee noch seine Runde macht?
Knecht Ruprecht kommt mit goldenem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten!
"He, guter Mann, habt ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?"
Des Försters Haus ist tief verschneit,
doch er steht schon bereit:
"Die sechs Pakete, heil´ger Mann,
s´alles, was ich geben kann."
Die Silberschellen klingen leise,
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise
Im Försterhaus die Kerze brennt,
ein Sternlein blinkt - es ist Advent.
Ich, bin ich und ich gehe meine Weg. Ganz egal wie der Wind dreht, gehe ich meinen Weg. Keiner weiss so gut wie ich, wer ich bin, was ich will!----Ich lebe meine Traum--